Mittwoch, 30. Dezember 2009

"... there won't be snow in Afrika this Christmas..."

Hallo alle miteinander.
Ich hoffe ihr hattet alle frohe Weihnachten. Ich bin seit gestern von meinem „Weihnachtstrip“ zurück und wollt euch mal wieder auf dem Laufenden halten…

Also ich hatte ja vor zuerst nach Jinja zu fahren. Leider ist daraus doch nichts geworden, da Felicitas, die ich in Jinja besuchen wollte, sich nicht so gut gefühlt hat – Stress auf Arbeit, Erkältung und so…
Naja dafür hatten wir dann hier Besuch von 3 DED-weltwärts’lern aus Kigali, der Hauptstadt von Ruanda. Mit den waren wir dann am 4. Advent in den Crate-Lakes und sind da ein bisschen rumgewandert. Anscheinend ist jetzt auch endlich die Trockenzeit bei uns angekommen, denn bevor wir dann wirklich los sind hat es ganze 4 Tage nicht geregnet und es war zur Abwechslung mal richtig warm. Das war auch der Grund, warum ich mir erst mal n Sonnenbrand auf den Schultern geholt habe – durch das T-Shirt durch – am 4. Advent!
Naja am folgenden Dienstag habe ich dann nochmal Hassan, meinen Lieblings-Boda-Fahrer, angehauen, der mir dann beigebracht hat, wie man Motorrad fährt – jetzt kann ich ihn bald immer durch die Gegend fahren^^

Am 23. ging’s dann los nach Kampala. Das erste, was mir dort aufgefallen ist, war, dass ganz Kampala mega voll war. Der Bus kam gar nicht richtig durch, weil überall Leute auf der Straße waren. Die Ugander machen eben auch ihre Weihnachtseinkäufe in letzter Sekunde.
Es ging dann jedenfalls mit dem Matatu direkt weiter nach Entebbe, wo wir in sonem versifften Hotel gepennt haben. Ich hab mit 2 der Ruander in einem Doppelbett gepennt mit 12 Mücken, die sich im Laufe der Nacht durch die Löcher im Mückennetz eingeschlichen haben. Naja, wenn ich demnächst Malaria habe, wisst ihr Bescheid… Immerhin war‘s billig.
Vorher haben wir uns noch schön in ein Restaurant am Viktoriasee gesetzt und eine unglaublich teure Pizza gegessen. Naja die Aussicht war aber ziemlich geil.

Die Heiligabend ging nicht so wie sonst mit Ausschlafen und Rumgammeln los, sondern um 8.00 mit einem Besuch im botanischen Garten von Entebbe. Der war jetzt nicht so umwerfend aber wir haben einen Adler, jede Menge Affen und jede Menge Chinesen, die die Affen, die Bäume, die Wiese, uns und überhaupt alles fotografiert haben, gesehen. Lieder hat es dann angefangen zu regnen und quasi bis abends nicht mehr aufgehört. Diesmal war es auch kein Platzregen sondern quasi Norddeutsches Schmuddelwetter – na wenn man sich da nicht heimisch fühlt…
Um 2 ging dann die Fähre zu den Ssese Islands, die unglaublich voll mit Menschen war. Gut, dass wir früh da waren und noch einen Sitzplatz bekommen haben.
Nachdem wir zwischendurch irgendwann den Äquator passiert haben kamen wir dann nach 4 Stunden auf den Sseses an und wollten unser Hotel beziehen… Naja wie das in Uganda manchmal so ist wurde da leider nichts draus, denn das Hotel war schon voll. Wir hatten zwar vorher gebucht, aber da wir noch nichts vorher bezahlt hatten, wurden wir knallhart rausgeschmissen… Naja gut, dass im Nachbarhotel, das zwei Deutschen gehörte, zum halben Preis und doppelten Standard noch was frei war. Die beiden waren ziemlich cool, den ganzen Tag am Kiffen und einfach nur zum totlachen.
Nachdem ich dann mal mit meiner Familie telefoniert hatte, waren wir dann noch im ursprünglichen Hotel, wo auch die anderen DED’ler waren, essen, saßen ums Lagerfeuer, waren gut besoffen und hatten jede Menge Spaß.
Ganz ehrlich – das beste Weihnachten, das ich je erlebt habe…

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich am Strand chillen, doch aufgrund des Schmuddelwetters, das nach wie vor nicht aufhörte, wurde daraus leider nichts. Also haben wir unsere Regensachen ausgepackt und sind in die nächste Stadt, Kalangala, gelaufen. Die war nicht so dolle, bis auf einen kleinen Laden, der unglaublicher Weise ein ziemlich umfangreiches Alkoholregal hatte. Der Abend war also auch gerettet^^
Abends hat der Regen dann doch nochmal aufgehört und wir sind zum Sonnenuntergang nochmal im Bilharziose verseuchten Viktoriasee baden gewesen. Man muss ja jede Krankheit mitnehmen…
Nee Spaß beiseite, wenn ich auch noch im Nil baden war, werde ich mir mal einen Tag die Bilharziose-Tabletten reinziehen und dann hat sich die Sache…
Joa der Abend war dann ungefähr genauso genial, wie der erste, nur das man mit der Gewissheit, am nächsten Morgen um 6.00 aufstehen zu müssen, nicht ganz so entspannt feiern konnte.

Pünktlich um 8.00 ging die übrigens einzige Fähre am Tag dann Richtung Entebbe. Diesmal war sie auch nur noch halb so voll, wie auf der Hinfahrt, sodass fast jeder einen Sitzplatz hatte.
Gegen Mittag kamen wir dann am DED-Guesthouse in Kampala an, wo wir auch die Nacht verbrauchten. Vorher waren wir noch dick Einkaufen und haben uns Nudelauflauf gekocht.

So sah mein Weihnachten 2009 aus!

Am Sonntag waren wir dann nochmal Shoppen und sind anschließend auf den größten Markt in Kampala gegangen um Klamotten zu kaufen. Dort bekommt man nämlich die Klamotten zu kaufen, die bei uns in der Altkleidertonne landen. Ein T-Shirt kostet 1€, ein Hemd 3€ (wobei ich glaube, dass ich da noch zu viel bezahlt habe…). Jedenfalls habe ich mir da 3 „neue“ Hemden gekauft.
Abends haben wir dann im Kenrock-Hotel in der Nähe vom DED gepennt, weil im Guesthouese schon alles voll war.

Montag war dann Gammeltag und Rückfahrt angesagt. Gestern und heute sind auch Gammeltag – zwischen den Tagen halt – und morgen ist dick Silvesterparty bei Steve (dem Briten mit der geilen Lodge).

Joa so weit so gut…
Guten Rutsch euch allen!
Bis zum nächsten Jahr.

Jonas

PS: Morgen bin ich übrigens 100 Tage in Uganda… Noch ein Grund mehr zum Feiern^^
PPS: Bilder gib's bei Hannah.

Samstag, 19. Dezember 2009

Rutooro Schnellkurs

Da ja 90% von euch (oder anders gesagt, alle außer Jonas :P) anscheinend auch Rutooro lernen wollen, oder zumindest interessiert sind, wie sich das so anhört, sind hier mal einige der wichtigsten Wörter…

Wichtig: Man spricht es so, wie man es schreibt außer:

c = „tsch“
y = j
j = dsch (wie Dschungel )

Vokabeln:

Begrüßung:


Wie geht es dir? = Oli ota?
Wie geht es euch? = Muli muta?
(Standartbegrüßung)
Wie hast du geschlafen? = Oraire ota?
(Guten Morgen)
Wie war dein Tag? = Osibire ota?

Antwort: Gut! = Kurungi!

Hallo, Apuuli. = Ta Apuuli.

Abschied:

Schönen Tag noch. = Osibe kurungi.
Schlaf gut. (Sg.) = Orale kurungi.
Schlaft gut. (Pl.) = Murale kurungi.

Sonstiges:

Danke = Webale
Vielen Dank = Webale muno
Wie viel kostet das? = Singa?
Ich möchte… = Ninyenda…
...Bananen = Obwenju
...Maracuja = Obutunda
...einen Bund Zwiebeln = Omugimba obutunguru
...Ananas = Enanasi
...Wasser = Amaizi
Ich gehe… = Nigenda…
...in die Stadt = mutauni
...zum Mpanga-Markt = akatale mpanga
...nach Hause = Muka
Ich heiße Jonas. = Ibara lyange ninyowe Jonas.
Wie heißt du? = Ibara lyawe niwe oha?

Zahlen:

1 = emu
2 = ibiri
3 = isatu
4 = ina
5 = itaano
6 = mukaaga
7 = musanju
8 = munana
9 = mwenda
10 = ikumi
50 = ataano
100 = kikumi
150 = kikumi nataano
200 = bibiri
250 = bibiri nataano
300 = bisatu
400 = bina
500 = bitaano
1000 = Rukumi
1500 = Rukumi nebitaano
2000 = Enkumi ibiri
2500 = Enkumi ibiri nebitaano
3000 = Enkumi isatu
4000 = Enkumi ina
5000 = Enkumi itaano

Alle Angaben ohne Gewähr!

Von Urlaub, Regen, Blumen und Vorweihnachtszeit...

Hallo Leute…

Nein ich habe keine Malaria und kann deshalb nicht schreiben! Ich hab nur gedacht, ich schreib lieber kurz bevor ich weg fahre, damit ihr auch alles noch mitbekommt…

Seit gestern habe ich nämlich Urlaub und werde deshalb ab morgen mal ein bisschen rumreisen. Erst mal geht’s alleine nach Jinja (bei Kampala) zur Nilquelle, zum Viktoriasee und zu den Bujagali Falls (Nilwasserfälle). Anschließend treffe ich mich mit Hannah Ulli und einigen anderen DED-weltwärts’lern auf den Ssese Islands (Inseln im Viktoriasee) um dort Weihnachten zu feiern. Da gibt’s dann auch n super Strand und zu Heiligabend Barbecue. Danach wissen wir noch nicht genau, was wir machen – vielleicht Masaka oder Entebbe. Und zu Silvester sind wir dann im DED-Guesthouse in Kampala - Da, wo es das schnelle Internet gibt…
Am 05.01.2010 muss ich dann wieder arbeiten und die Schule soll glaube ich am 08.02. wieder losgehen.
Naja das heißt auch, dass ich bis Silvester kein Internet haben werde und vermutlich erst im neuen Jahr wieder Bloggen kann – also nicht wundern…

So… was ist denn so in letzter Zeit passiert?
Letzte Woche haben wir uns mal eine einheimische Arbeitskraft zum Unkrautjäten organisiert. 1€ hat der Spaß gekostet und das Ergebnis ist echt absolut zufriedenstellend. Diese Woche hat sie dann auch gleich nochmal meine Wäsche gewaschen (auch 1 €)… Ich glaube, das lass ich jetzt immer so machen.
Vielleicht denken jetzt einige von euch: „Oh mein Gott! Das ist doch voll die Ausbeutung, da kommt der Weiße nach Afrika und lässt die Schwarzen für sich arbeiten und bezahlt sie nicht mal gut!“
Dazu kann ich nur sagen: Erstens geht man hier davon aus, dass der Mzungu an sich nichts selber macht, sondern seine Angestellten dafür hat. Man wundert sich eher, wenn man mal einen Weißen irgendwas selber machen sieht (z.B. Blumenbeet anlegen, Rasen mähen, etc.). Außerdem waren in der Zeit die wir jetzt hier sind schon bestimmt vier verschiedene Leute an unserer Tür, die unbedingt wollten, dass wir ihnen eine Arbeit geben.
Zweitens sind 3,000 UGX (1€) hier für lokale Verhältnisse ziemlich viel Geld. Ein ungelernter Arbeiter verdient so 2,000 – 3,000 UGX am Tag. Und unsere Haushälterin arbeitet jetzt halt nur ab und zu und dann nur einige Stunden. Da sind 3,000 UGX absolut gerechtfertigt.

Auf jeden Fall bin ich jetzt froh, dass ich meine Wäsche nicht mehr selber waschen muss. Allerdings ist im Moment eher das Problem, dass man die Wäsche nicht trocken bekommt. Meine Sachen hängen jetzt schon seit Dienstag auf der Leine und sind heute erst richtig trocken geworden. Es kommt halt immer der Regen, wenn die Sachen noch nass sind. Einmal waren sie wahrscheinlich trocken, aber dann kam wieder der Regen, bevor ich zu Hause war…
Irgendwie hört nämlich die Regenzeit nicht auf. Eigentlich sollte Dezember schon Trockenzeit sein aber es ist im Gegenteil immer mehr Regen geworden. Einige sagen jetzt, dass es vermutlich erst im Januar aufhört zu regnen, andere sagen im Februar, andere sagen überhaupt nicht. Naja Klimawandel lässt grüßen…

Joa und weil, wenn es regnet auch immer arschkalt ist – ok nicht so kalt wie im Moment in Deutschland, aber ihr habt immerhin eine Heizung! – hab ich mir auch letzte Woche direkt eine Erkältung eingefangen. Jetzt ist sie gottseidank weg und ich kann gesund in den Urlaub fahren…

Letztes Wochenende haben wir auch mal wieder einen kleinen Ausflug zu Kluges Guestfarm gemacht. Stefan Kluge ist ein Deutscher, der hier in der Nähe von Fort Portal eine kleine Farm aufgebaut hat. Dort gibt es eine ziemlich große, ziemlich schöne Gartenanlage, einen Urwald drumherum, einen Pool und ein Restaurant mit teilweise deutscher Küche.
Nachdem wir erst eine Weile durch den Urwald gestapft sind, haben wir am Pool, die einzige Sonne des Tages genossen und haben anschließend noch lecker gegessen – ich hatte „Berliner Huehnerfrikassee“.


Jonas spielt Tarzan...

Zu Hause habe ich dann durch Kluges Garten inspiriert auch mal ein kleines Blumenbeet angelegt und bin mal gespannt, ob die Samen schon gekeimt haben, wenn ich wieder da bin…

Außerdem hat Helge und Matt’s Katze letzte Woche 4 Junge bekommen. Wir haben uns überlegt 2 davon zu nehmen, aber da Ulli eine Katzenhaarallergie hat müssten die Katzen die ganze Zeit draußen bleiben, was wir irgendwie blöd und mit Blick auf die Hunde auch ein bisschen gefährlich fanden.

Joa gestern habe ich auch schon mein erstes Weihnachtsgeschenk von Annet bekommen – 15 Eier von ihren Hühnern… Ich habe ihr nämlich erzählt, dass ich Hühner haben will, die dann auch Eier legen sollen - ziemlich cool.

Soo, das war’s auch schon fast. Ich geh jetzt gleich noch in die Stadt, meine Hose abholen, die ich letzte Woche beim Schneider in Auftrag gegeben habe und danach werde ich mal meine Sachen für morgen zusammensuchen.
Ich hoffe nur, dass ich morgen nicht allzu viel für den Bus bezahlen muss. Der kostet nämlich normalerweise 12,000 UGX nach Kampala aber kurz vor Weihnachten werden die Preise drastisch erhöht, weil dann nämlich alle verreisen wollen. Letztens hat der Bus schon 25,000 UGX gekostet – Erfahrungsberichten zu folge kann das sogar noch auf 50,000 UGX zwischen Weihnachten und Neujahr steigen… Ich freu mich.
Ich glaube, das ist so ungefähr das, was man hier unter „Vorweihnachtszeit“ versteht - Jeder will nochmal dicke Geld machen.

In diesem Sinne,
Frohe Weihnachten und guten Rutsch…

Euer Jonas

Freitag, 11. Dezember 2009

Klimaschutz?!

Hier hab ich mal einen ziemlich interessanten Zeitungsartikel für euch, den ihr euch mal durchlesen könnt:

http://www.taz.de/nc/1/zukunft/klimagipfel09/artikel/1/selbst-ist-der-klimaretter

Gruß, Jonas

Montag, 7. Dezember 2009

Lokal Music

Hi,
Ich wollt euch ja schon länger mal ein bisschen lokal music posten.
Guckt euch's einfach mal an...
Vielleicht fällt euch ja auch auf, dass das Schönheitsideal hier etwas anders ist, als in Europa :P



Liebe Grüße,
Jonas

...I'm singing in the rain...

Moin Leute,
Ich fang einfach mal direkt an mit meinem Bericht, denn mir fällt grade keine passende Wochenrückblickseinleitung ein:

Also wie schon Gesagt, die Hühner sind alle tot. Neue habe ich noch nicht, dafür aber den Hochsicherheitsstall schon fast fertig. Die neuen Hühner können also bald einziehen und versuchen diesmal länger als 4 Tage zu überleben. Ich bin gespannt…

Am Donnerstag war Graduation-Feier bei uns in der Schule. Da wurden alle Schüler geehrt und entlassen, die seit 2000 die Schule erfolgreich beendet haben. Irgendwie ist nämlich (wahrscheinlich aus Kostengründen) nur alle 10 Jahre Schüler-Entlassung, daher waren die meisten Graduants auch nicht anwesend, weil sie schon im ganzen Land in irgendwelchen Berufen steckten. Auch einige der jüngeren Lehrer an der Schule wurden noch nachträglich geehrt, was ziemlich lustig war.
Der „Guest of Honor“ (Ehrengast), der hier anscheinend bei jeder Feier eingeladen wird, war der Bischof von Fort Portal. Dieser hat auch gleich zu Beginn die Messe geleitet, die hier auch nirgends fehlen darf.
Ich hatte allerdings eher den Eindruck, dass die ganze Veranstaltung eher dazu da war, den Bischof, als die Schüler zu ehren – naja.
Im Großen und Ganzen war die Feier aber trotzdem ziemlich cool. Allein schon, weil jeder der Schüler und auch die Lehrer inklusive mir eine Schulabgangsrobe an hatten.
Buffet gab’s auch, was auch mal wieder ziemlich lecker war. Ich als weißer musste natürlich am VIP-Tisch mit dem Bischof, dem Principal und jeder Menge anderer unglaublich wichtiger Personen essen. Irgendwie habe ich das Gefühl, die wollen hier teilweise eine Zweiklassengesellschaft haben und bevorzugen bei jeder Gelegenheit irgendwelche wichtigen Leute.


Ich mit Annet und Emma (Einer der Jungs aus der Nachbarschaft)

Außerdem haben wir schon seit fast 2 Wochen ziemlich niedrigen Wasserdruck, sodass das Wasser den Weg vom Hahn in den Duschkopf nicht mehr so einfach zurücklegen kann und nur noch ein Rinnsal aus der Dusche kommt. Und was macht man, wenn man nicht duschen kann? Richtig, folgendes:



Freitagabend haben wir dann endlich mal mit Katrin und Marcel Lagerfeuer mit Stockbrot gemacht (Ja, im Dezember!). Dabei haben Hannah und ich direkt eine halbe Flasche Whiskey geleert, der hier erstaunlich gut schmeckt.

Am nächsten Tag waren wir dann bei Reinhild, Ullis Mentorin, deren Mann Entwicklungshelfer vom DED in Fort Portal ist, zum Kekse backen eingeladen. Das Ganze hat mega Spaß gemacht. Die Schwierigkeit war nur dass wir erstens keine Waage und zweitens keine Ahnung hatten wie man Zimtsterne macht. Die Kokosmakronen und Marmeladenecken haben sehr gut geschmeckt, die „Zimtsterne“ dagegen sollte man vielleicht eher „verbrannte Erdnussvierecken“ nennen (Mandeln sind teuer, deswegen haben wir Hälfte Mandeln, Hälfte Erdnüsse genommen). Naja die Ergebnisse könnt ihr hier bewundern:


Kokosmakronen


Marmeladenecken


"Erdnussvierecken"

Als Hannah und ich dann abends nach Hause gefahren sind, hat Ulli, die noch woanders hin gefahren ist, leider den Schlüssel mitgenommen, wodurch wir zu Hause im Dunkeln vor verschlossener Tür standen. Ulli ging natürlich dann auch nicht mehr an ihr Handy (Mc Murphy lässt grüßen). Der Guard hat uns dann beim Einbruch geholfen indem er uns ein lagen Draht geliehen hat. Im Film sieht das immer so einfach aus, mit einem Draht im Schlüsselloch die Tür aufzubrechen. Naja – ich hab’s nicht geschafft. Ich hab dann leider mehr oder weniger aus Versehen die eine Scheibe eingedrückt und konnte die Tür dann von innen öffnen.

Anschließend konnten Marcel und Katrin dann doch noch auf ne Runde Pokern vorbei kommen. Kreativerweise haben wir vorher verschiedenfarbige Bohnen gekauft und fleißig Kronkorken gesammelt, sodass wir auch quasi Ersatzpokerchips hatten. Das ganze sah dann so aus:


Katrin, Marcel, die Pokerbohnen/-kronkorken und ein paar Kekse

Joa gestern haben wir dann aufgrund von langanhaltenden heftigen Regenfällen den ganzen Tag rumgegammelt (eigentlich wollte ich Waschen) und sind abends dann noch schön essen gegangen.
Ich hab mir dann noch ne DVD mit 20 Filmen drauf für 6,000UGX gekauft (Die gibt’s auch mit 120 Filmen) und erst mal „Braveheard“ auf Schottisch in mäßiger Qualität geguckt – ziemlich genial.

So, das war’s schon wieder für diese Woche. Ich wird mir jetzt noch Anti-Malaria-Tee machen und danach den ganzen Abend mit dem ekelhaften Artemisia-Geschmack im Mund rumlaufen.

In diesem Sinne,
Frohe Vorweihnachtszeit.

PS: Man beachte auch die neue Umfrage.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Das war's mit den Hühnern...!

So jetzt ist es noch offizieller. Ich hasse Hunde!
Die haben mir heut Nacht ganz kackendreist meine Hühner gefressen!!! Den Kanickeldraht vom Stall aufgerissen und das war's dann mit den Hühnern. Nichtmal ne Wochen haben sie überlebt! Im ganzen Garten liegen jetzt Federn rum.
Boah ich bin grad richtig angepisst!
Gut dass ich nicht noch eins gekauft habe, nachdem das erste weggestorben ist.

Naja jetzt bau ich n Haus aus Wellblech in dem Stall, da wird ja wohl kein Hund reinkommen. Das hatte ich eigentlich eh vor gegen Sonne und Regen.
Wird jetzt nur noch teurer, weil ich das jetzt nicht mehr so halb offen bauen kann, wie ich's ursprünglich vorhatte. Und neue Hühner muss ich auch kaufen.
Man man man!

Sone Drecksköter ej!
Hannah hat mal einer fast ins Bein gebissen. Die haben hier bestimmt alle Tollwut. Ich hoffe sie krepieren dran!

Naja bis demnächst... dann vll. mit besserer Laune...

Montag, 30. November 2009

Von Hühnern und Vorweihnachtsstimmung

Hallo ihr lieben.

Obwohl ich mich diese Woche (fast) nicht aus Fort Portal raus bewegt habe, habe ich mal wieder richtig viel erlebt.
Zunächst einmal haben Hannah und ich uns Montag einen Toaster gekauft. Der war zwar teuer (30,000 UGX), hat sich dafür aber schon richtig gelohnt, denn man kann hier eigentlich eh nur Toastbrot kaufen und das schmeckt getoastet einfach gleich dreimal so gut. Jetzt gibt‘s halt jeden Morgen Tee, Toast, Marmelade und Bananen – ziemlich lecker!

Am Mittwoch stand dann gleich die nächste Anschaffung auf dem Programm. Ich bin nämlich mit Karim losgezogen, um endlich die Hühner zu kaufen.
Karim und Emma sind zwei einheimische Jungs, die 20m von unserem Haus entfernt wohnen, auf meine Schule gehen und mit denen ich mich ziemlich gut verstehe.
Jedenfalls haben wir ein Boda zum Markt genommen und haben uns die Hühner angesehen. Der Hühnerstand war eigentlich nur ein Dach und eine Bank. Die Hühner liefen kreuz und quer durch die Gegend und die Verkäufer saßen auf der besagten Bank. Sah aus wie eine Boda-Station nur mit Hühnern anstatt Bodas.
Naja die Verkäufer saßen jedenfalls nicht lange auf ihrer Bank, denn sobald klar war, dass ich Hühner kaufen wollte, haben sie uns umringt und uns die Tiere unter die Nase gehalten. Karim hatte die Sache ziemlich gut im Griff. Er hat sich die Hintern von den Viechern beguckt und ab und zu gemeint: „Oh, that’s a good one!“. Anschließend hat er mit den Verkäufern auf Rutooro verhandelt und ich musste zwischendurch immer mal nachfragen, wo grade der aktuelle Preis lag.
Jedenfalls habe ich nach einer Weile 2 Hennen und einen Hahn für 6000, 7000 und 9500 UGX (Hahn) gehabt und obendrein noch 5kg Hühnerfutter (700 pro kg - Nochmal zur Info: 1€ = ca. 2,800 UGX).
Nach Hause ging’s dann wieder mit dem Boda, die Hühner im Rucksack.
Zu Hause angekommen haben wir die Hühner erst mal in den Käfig gesetzt, wobei uns direkt eingefallen ist, dass ich ja noch gar kein Haus bzw. einen Sonnen-/Regenschutz gebaut habe. Also hieß es improvisieren. Ich habe kurzerhand aus unserer Gerümpel-Garage eine Plastikplane genommen und sie mehr schlecht als recht über den Käfig gelegt und mit Steinen beschwert – was soll ich sagen, so ist es bis heute.
Naja tragischer weise war das eine Huhn (das weiße) seit Donnerstag krank. Es stand eigentlich nur rum und hat sich nicht bewegt. Gefressen hat es auch nicht. Am Freitag meinte unser Guard, dass es am Tag darauf tot sei und wir es doch besser vorher schlachten uns essen sollten. Als ich ihm erklärt habe, dass ich das Huhn nicht zum Essen gekauft habe und es eigentlich Eier legen sollte, riet er mir Medizin zu kaufen. Ich also nochmal los - Freitagabend um 5, kurz vorm Wochenende und vor allem der Dunkelheit - um Medizin zu kaufen (2,500 UGX + die Bodakosten – Das reicht schon für noch ein Huhn… naja ich bin ja tierlieb). Außerdem sollte ich das kranke Huhn von den anderen isolieren, weshalb es in der Garage übernachten musste. Obwohl - eigentlich weiß ich gar nicht, wie viel es von der Nacht überhaupt noch mitbekommen hat, denn als ich Samstagmorgen nach ihm sehen wollte, war es schon tot. Laut Hannah hat es aber früher am Morgen noch gelebt.
Naja zu allem Überfluss meinte der Guard, der schon den Tod des ersten Huhnes richtig orakelt hat, dass das zweite Huhn auch krank sei. Na toll!
Naja ich hab also gleich mit der Behandlung der anderen beiden Hühner angefangen. Die Medizin ist nämlich so Pulver, die man in Wasser auflöst und über mindestens eine Woche geben soll. Ich misch das jetzt immer ins Trinkwasser und geb dem kranken Huhn das Zeug noch zusätzlich mit einer Spritze (ohne Nadel) zweimal am Tag direkt in den Schnabel. Das ist immer ne Aktion, weil das Vieh nie still halten will. Meist hilft mir der Guard oder Karim oder ich mach‘s halt alleine.
Naja heute meinte der Guard zum Glück, dass die beiden Hühner OK seien, ich die Medizin aber zur Sicherheit noch die Woche weiter geben solle.
Naja ich hoffe mal, dass das gut geht. Wenn ja kauf ich mir demnächst auch noch wieder ein drittes Huhn und warte gespannt auf die Eier…
Hühnerbesitzer zu sein ist trotz allem irgendwie cool :).

Naja - wie ich ja erzählt habe, hab ich ja neulich meine Festplatte geschrottet und somit alle Filme und Serien verloren. Glücklicher weise habe ich aber letzte Woche in einem DVD-Verleih (ja sowas gibt’s hier auch) Dr. House-Folgen gefunden und mir direkt ausgeliehen. Jetzt kann ich nach wie vor jeden zweiten bis dritten Abend mit Hannah Dr. House gucken, zwar auf Englisch aber das übt^^

Joa am Wochenende war auch wieder einiges los.
Freitag waren wir endlich mal wieder bei Tom und Kathlen zum Mzungu-Filmeabend. Der Film hieß „Lola rennt“ und war auf Deutsch mit englischem Untertitel. Sehr coole Film, kannte ich zwar schon und ist eigentlich n Klassiker aber immer wieder sehenswert.

Am Samstag waren wir mit Marcel und Katrin (den deutschen Freiwilligen vom DRK) bei Steves Lodge im Paradies. Die zwei waren dort nämlich noch nicht und wir wollten ihnen das nicht vorenthalten. Die zwei sind dann auch sehr zur Belustigung von Hannah und mir direkt mit dem Boot beim Einteigen gekentert – Katrin hatte ihre ganzen Klamotten noch an.
Nach einer sehr schaukligen Fahrt über den See und einer Runde Schwimmen sind Hannah und ich dann abends noch zu Helge und Matt gegangen und haben mit jeder Menge anderem Besuch Helges Geburtstag mit Früchtebowle gefeiert.

Am Sonntag war dann „Weihnachtsmarkt“. Zugegeben, das Wort war nicht ganz so passend. Eigentlich war’s eher ein Sommerfest mit Weihnachtsmusik. Es gab jede Menge Stände, wo man einheimische Kunsthandwerkssachen, Schmuck, Bilder, Schokolade oder Pflanzen aus dem botanischen Garten kaufen konnte.
Ein Buffet gab’s auch mit lecker Salat, Suppen und gegrillten Würstchen. Sehr geil!
Anschließend gab’s noch eine kleine Modenschau von einem kleinen Designer in Fort Portal und die Ziehung der Tombola, bei der man als Hauptpreis zwei Nächte in der Ndali-Luxuslodge in den Crater-Lakes gewinnen konnte, oder auch eine Nacht im Kibale-Forest bei den Schimpansen übernachten konnte. Natürlich habe ich mit meinen zwei Losen nichts gewonnen und selbst Helge mit seinen 15 Losen ging leer aus. Die Preise gingen alle an die reichen älteren Mzungus - naja.
Das Beste an dem Tag war zum einen die Schokolade, die ich für teuer Geld gekauft habe und die einfach göttlich nach „After Eight“ und noch besser schmeckt, und zum anderen haben wir mal wieder die Mzungu-Community von Fort-Portal etwas besser kennengelernt. Und Ullis Mentorin Reinhild hat uns für nächsten Samstag zum Kekse backen eingeladen, denn sie besitzt den Luxus eines Backofens^^
Naja auf jeden Fall war es ziemlich genial am ersten Advent schwitzend im T-Shirt in der prallen Mittagssonne zu sitzen, dabei Weihnachtsmusik zu hören und aufzupassen, dass man keinen Sonnenbrand bekommt.

Ein kleines bisschen Weihnachtsstimmung kam dann dafür abends auf, als wir mit Katrin und Marcel, die auch beim „Weihnachtsmarkt“ waren, bei ihnen zu Hause saßen und Lumumba (Kakao mit Rum) getrunken, Weihnachtsmusik gehört und Uno gespielt haben. Eine Kerze für den ersten Advent haben wir bei der Gelegenheit auch gleich noch angezündet, wobei ich mir aber nichts desto trotz ziemlich merkwürdig vorkam.

Naja auf Arbeit sind die Examen jetzt vorbei und am Donnerstag ist Graduation-Ceremony, da werden die Schüler geehrt, die es durch die Examen geschafft haben. So viele sind das leider nicht, denn schätzungsweise 80% sind durchgefallen. Wieso weiß ich auch nicht, aber entweder sind die Unterrichtsmethoden nicht die besten, die Schüler zu faul, die Examen zu schwer oder alles zusammen.
Naja Annet ist auch wieder da und ich hab jetzt wieder nichts zu tun…

Weihnachtliche Grüße *höhö, wo ist mein Ironieschild?*,
Jonas


Meine Hühner im Käfig (noch zu dritt)


Draußen beim Fressen. Jedes hat ein Strick ums Bein, damit ich sie auch wieder einfangen kann.


Marcel im Boot


Katrin und Marcel kurz nach dem Kentern...^^


Der "Weihnachtsmarkt"

Sonntag, 22. November 2009

Soo, hier noch die versprochenen Bilder....


Mein Werk! :) Ganze 2m x 1m x 50cm...


Und hier sieht man (mehr oder weniger) die Grashopper, die Wellblechplatten mit den Tonnen und die fröhlichen Leute, die die Grashopper munter einsammeln.

Liebe Grüße und Gute Nacht,
Jonas

Schon 1/6 rum....

Moin Leute...
Wieder ein Monat rum. Und ich hab das Gefühl, ich bin eben erst angekommen, also wenn das so weiter geht bin ich gefühlt übermorgen wieder zurück. Also gar nicht mehr so lage. Schade eigentlich. Naja aber ich hab ja trotzdem schon jede Menge erlebt...

Diese Woche war zwar nicht so viel los, aber ich erzähl's trotzdem mal:
Also, Mittwoch waren wir wieder mal bei Helge und Matt zum Filme gucken. Auf dem Hinweg sind wir an einem Ort vorbei gekommen, wo man Grashopper fängt. Das macht man mit großen Scheinwerfern, die weit in die Nacht hinaus scheinen und die Viecher anlocken. Dann setzten sie sich auch die aufgestellten Metallplatten, die das licht reflektieren und fallen dann in die Tonnen, die sich darunter befinden.
Soweit zur Theorie - Dieses Jahr ist das mit den Grashoppern aber anscheinend ziemlich krass, denn diesmal kommen sie zu tausenden. Jedenfalls an dem einen Tag - inzwischen sinds schon wieder weniger.
Wir sind also da vorbei gekommen und wo man hingeguckt hat, waren Grashopper! der ganze Himmel war voll, mindestens 30 Meter hoch - danach konnte man nichts mehr sehen, weil das Licht nicht so hoch ging. Und am Boden war Volksfeststimmung! Die Ugander kamen von überall her mit Tüten angerannt und haben die Grashopper vom Boden eingesammelt. Teilweise wurden die mit riesigen Reissäcken abtransportiert. Angeblich gibts auf dem Markt 100,000 UGX für einen Sack Grashopper, den man da Locker in einer Stunde vollsammeln konnte. Und wenn man bedenkt, dass hier die meisten Leute hier nicht viel mehr als 300.000 UGX im Monat verdienen, kann man verstehen, dass da Volksferstsimmung war. Ich will nicht wissen, wieviel die Leute, die die Tonnen ausgeleert haben in dieser Nacht verdient haben...

Naja anschließend gabs dann Filmeabend bei Helge und Matt, vobei ich tragischerweise meine Festplatte geschrottet habe. Jetzt kann ich keine Filme und Serien mehr gucken:(
Naja da muss ich wohl durch...

Arbeit war diese woche auch extrem beschissen. Ich musste nur sinnlose Sachen abtippen, was extrem langweilig war. Und freitag nachmittag war auch noch ein Meeting angesetzt, wo die Abschlussfeier für die Schulabgänger geplant werden sollte. Leider kam da niemand aus dem Knick und es wurde nur über unwichtige Sachen diskutiert (Es wurde besprochen, ob der Chor einen Transport zur Schule braucht, bis man nach einer halben Stunde darauf gekommen ist, dass man den Chorleiter ja einfach mal fragen könne). Ich kam mir da auch irgendwie ein bisschen fehl am Platz vor, weil ich nicht wirklich wusste, was ich jetzt da beitragen konnte, beziehungsweise, was ich mit der ganzen Sache überhaupt zu tun hatte. Ich wusste nicht mal das überhaupt eineFeier geplant war, weil irgendwie bekomm ich so Neuigkeiten immer als letzter mit, denn es hält anscheinend keiner für nötig mich über sowas zu informieren.
Naja noch eine Wochen, dann ist Annette, die Computerlehrerin, mit der ich mich ziemlich gut verstehe, wieder da von ihrer Fortbildung und vielleicht bekommen wir demnächst auch endlich mal die neuen Computer, damit ich endlich mal was anderes und interessanteres zu tun habe.

Naja Festplatte und Arbeit führten dazu, dass ich die Woche ziemlich geknickt war. Dazu kam, dass Hannah seit Mittwoch auch halb tot mit Malaria im Bett liegt (seit gestern geht's aber wieder), wodurch wir nichtmal am Wochenende was größeres unternehmen konnten.

Naja ich hab mich stattdessen auf ein neues Projekt gestürzt, woran ich die halbe Woche und gestern gearbeitet habe. Ich hab mir nämlich vorgenommen demnächst ein paar Hühner zu kaufen und hab daher jetzt schonmal den Stall gebaut. Gestern bin ich fertig geworden und das Ergebnis finde ich ziemlich zufriedenstellend :P

Joa das war's auch schon... Jetzt werd ich erstmal mein Zimmer aufräumen und mein Bad mal wieder putzen...
Und ab morgen versuche ich dann die Woche so schnell wie möglich rum zu bekommen.

Macht's gut,
Jonas

PS: Fotos gib's später, das funktioniert grad nicht...

Sonntag, 15. November 2009

Hallo, da bin ich wieder…

Wir sind vorhin aus Kampala zurückgekommen und jetzt muss ich euch natürlich gleich auf den neusten Stand bringen:

Letzten Dienstag habe ich endlich mein Hemd abgeholt und ich muss echt sagen, dass es mir sehr gut gefällt. Zwar sind die Nähte an einigen Stellen nicht ganz so gut, dafür passt es aber wie angegossen und sieht auch ziemlich ordentlich aus. (Foto folgt)

Diese Woche waren ja Examen in der Schule, wodurch ich quasi absolut gar nichts zu tun hatte. Naja dafür hab ich jede Menge gelesen, gehört und gelernt (dazu gleich).
Außerdem waren zu den Examen zwei Lehrer aus einer anderen Schule da, die aufpassen sollten, dass auch alles mit rechten Dingen zu geht. Die eine Lehrerin hat mich dann auch prompt eingeladen, mir ihre Schule mal anzuschauen und „ihre“ Freiwilligen zu treffen.
Gesagt getan: Mittwoch bin ich dann nach Feierabend mit den Lehrern in ein Dorf etwa 12km westlich von Fort Portal gefahren, wo die Schule lag – direkt an den Bergen.
Dort habe ich dann zwei französisch sprechende Kanadierinnen und zwei Niederländer getroffen, die mir die Schule gezeigt haben. Sie haben mich auch zu einer Bergtour am Wochenende eingeladen, leider war ich aber in Kampala – vielleicht nächstes Mal.

Gegen 7 war ich dann wieder zu Hause und Ulli und ich sind noch zum wöchentlichen Mzungutreffen in der Pizzeria gegangen. Diesmal war da sogar richtig was los. Es gab Eis, Amaretto(!) und (tragischer weise) Modern Talking. Naja, ich habe jedenfalls wieder ein paar mehr andere Weiße kennen gelernt und Erfahrungen ausgetauscht.

Donnerstag hatten wir unsere erste Rutooro-Unterrichtsstunde. Die hat Ulli organisiert, weil sie auf der Arbeit viel mit Rutooro zu tun hat – Hannah und ich sind einfach mal mit gegangen.
Joa ich kann jetzt die Begrüßungen und die Zahlen bis 10 – Vokabeln lerne ich auf Arbeit.

So, das war die Woche, kommen wir zum Wochenende:
Freitagmittag ging‘s los nach Kampala. Der Bus hält immer in einem Dorf etwa auf der Hälfte der Strecke und aus allen Ecken des Dorfes kommen Verkäufer mit allen möglichen Fressalien angelaufen und bilden eine Traube um den Bus.
Da im Moment Grashüpfersaison ist haben Hannah und ich bei dieser Gelegenheit direkt mal welche probiert. Und... Also ich fand sie haben nach Nordseekrabben geschmeckt, Hannah meinte nach dem knusprigen Rand vom Spiegelei – und ziemlich salzig waren sie. In jedem Fall waren sie besser als die Ameisen.

In Kampala angekommen waren wir erst mal beim Frisör. Hannah hat ein Langzeit-Kurzhaar-Experiment gestartet und ich hab mir die Haare einfach ganz normal schneiden lassen. Und ich muss sagen, der Frisör war besser als manche deutschen Frisöre und den Preis von 3,50€ kann in Deutschland eh keiner toppen.
Danach waren wir noch mit den anderen Freiwilligen, die auch in Kampala waren Pizza essen und haben dann den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen gab‘s lecker Sandwich zum Frühstück und anschließend sind wir Shoppen gegangen…
Ich hab mir eine Neue Speicherkarte für scheiße viel Geld gekauft und noch jede Menge andere Kleinigkeiten.
Amaretto hab ich übrigens am nächsten Tag auch noch gekauft und bin grad dabei mir ein Gläschen zu gönnen *muhahaa*
Auf jeden Fall sind mir in dem Einkaufszentrum fast die Augen aus dem Kopf gefallen! Was es da allen gab! Kühlschranke, Couchgarnituren, Zelte, Schreibtische, Fahrräder, Klamotten, Alkohol, alles! Leider aber auch alles gut teuer für ugandische Verhältnisse und somit auch für mich.
Naja, ich hab mir dann halt einen Apfel gegönnt, das war auch ganz gut.

Anschließend sind wir dann ins Nationaltheater, wo sie „Emil und die Detektive“ auf Englisch und mit ugandischen Schauspielern gezeigt haben (Es waren „German Weeks“).
Danach war ich im DED-Guesthouse und habe das überwältigend schnelle wLAN genossen.

Abends haben wir gekocht und wollten dann noch in einen Club.
Die Hinfahrt an sich war schon ein Highlight, weil wir ein Matatu ganz für uns alleine hatten (Blau-Weißer-Partybus sag ich nur) und wir damit durch die halbe Stadt gekurvt sind, weil der Fahrer nicht wusste wo der Club war, es aber auch nicht zugeben wollte, dass er’s nicht wusste. Naja wie sagt man so schön? – T.I.A. (This is Afrika).
Der Club selber war mega geil! Erstens war der Eintritt frei, zweitens waren da etwa genauso viele Mzungus wie Schwarze und drittens war die Musik ziemlich tanzbar. Wir hatten auf jeden Fall jede Menge Spaß an dem Abend.
Geil war auch die Unterschiede zwischen Schwarzen und Weißen im Club zu sehen… Manche einheimischen Männer schmeißen sich ausnahmslos an jede Frau ran und manche ugandischen Frauen sind doch recht unkonventionell – mehr möchte ich jetzt hier dazu nicht sagen :P .

Joa heute Morgen haben wir dann, nachdem wir um 4 nach Hause gekommen waren, erst mal ausgeschlafen, schön gefrühstückt und sind dann gegen Mittag heimwärts gefahren.

Alles in Allem wieder ein sehr gelungenes, sehr abwechslungsreiches Wochenende!

Also, einen herzlichen Gruß an euch alle, und kommentiert mal wieder fleißig ;)
Euer Jonas.


vorher


nacher
(mit Hemd)

Sonntag, 8. November 2009

Warmes Wasser, Bücher, Matsch, Dunkelheit, Affen und Regen

Hallo und herzlich willkommen zu meinem wöchentlichen Blogeintrag.

Was ist denn diesmal so spannenden passiert?

Also: Erst mal habe ich letzte Woche vergessen zu schreiben, dass ich mit einigen Jungs hier aus der Nachbarschaft Fußball gespielt habe. Hat ziemlich gebockt und war auch gut anstrengend. Leider wollten die Kinder dann auch irgendwann Geld von mir haben, weil sie angeblich alle so hungrig wären. Naja man kommt halt aus dieser Mzungu-Kiste einfach nicht raus.

Joa dann waren wir diese Woche nach Feierabend mal im „Mountains oft he Moon“ Hotel, wo man 5,000 UGX bezahlen kann und dann den ganzen Tag im Pool schwimmen darf. Dabei war der Pool noch nicht mal das beste. Die hatten da warmes Wasser! Nach einem Monat nur kaltes Wasser war das eine sehr willkommene Abwechslung. Ich bin gleich 2 mal duschen gewesen und zwischendurch immer mal wieder in den Pool gehüpft.
Das werden wir demnächst auf jeden Fall öfter mal machen.

Auf Arbeit haben wir diese Woche den Computerraum ausgeräumt, weil wir demnächst neue PCs bekommen und der Boden vorher noch neu gemacht werden soll. Jedenfalls standen da jede Menge Bücherregale drin, die alle raus mussten.
Das waren teilweise echt merkwürdige Bücher wie „Teddy finds a treasure“ oder „Ecouter et parler“, ein Buch zum Französisch lernen. Da hab ich mich gefragt, wozu brauch die Schule solche Bücher. Annette meinte, das seien Spenden aus Deutschland und anderswo. Tolle Sache auf jeden Fall – einfach mal irgendwas spenden, ob es gebraucht wird oder nicht ist egal.
Naja jetzt verstauben die Bücher jedenfalls in einem anderen Raum weiter vor sich hin und wir warten auf die neuen Computer.

Donnerstag habe ich Annette auch endlich mal zu uns nach Hause zum Essen eingeladen. Es gab Spaghetti mit Tomatensoße, Bananenmilch und zum Nachtisch Ananas. Alles in allem war’s ein sehr netter Abend.
Leider ist Annette jetzt die nächsten 3 Wochen zu einer Fortbildung, sodass ich wahrscheinlich noch weniger zu tun bekomme. Hoffentlich kommen die neuen Computer bald…

Joa kommen wir zum traditionellen Wochenendausflug, wieder mal nur mit Hannah (auch fast traditionell) weil Ulli diesmal zu einer Hochzeit ziemlich weit südlich von Fort Portal eingeladen war.

Wir sind Samstagmittag mit dem Boda Richtung Lake Nkuruba (wo wir schon mal waren) gefahren, als es tragischer weise angefangen hat zu regnen. Dabei war der Regen nicht das schlimmste am Regen, sondern die daraus folgenden schlammigen Straßen.
Die ganze eigentlich 20 minütige Bodafahrt hat daraufhin fast eine Stunde gedauert, weil wir zwischendurch ziemlich oft absteigen und laufen mussten, weil wir ansonsten mitsamt Motorrad um- und in den Schlamm gefallen wären.
Ziemlich nass und schlammig kamen wir dann am Lake Nkuruba an und wollten ein Zimmer haben. Wir haben dann die „Lake Side Cottage“ etwas abgeschieden am Seeufer genommen und uns häuslich eingerichtet. Da es erst gegen 3 war und es zudem auch aufgehört hatte zu regnen, beschlossen wir noch eine Tour um die Kraterseen zu machen. Da wir diesmal aber überraschender weise nicht die einzigen Touristen waren, war der Guide noch unterwegs und wir mussten bis 4 warten, bevor wir aufbrechen konnten. Die Tour an sich dauerte 3 Stunden, sodass wir pünktlich zur Dunkelheit wieder beim Lake waren.
Kaum dass wir zurück waren haben wir uns umgezogen und sind baden gegangen (ja im Dunkeln). Wir hatten eine Petroleumlampe an der Rezeption bekommen, die wir ans Ufer gestellt haben, um den Ausstieg auch wieder zu finden. Also ich muss echt sagen: Im Dunkeln baden zu gehen, die Sterne über sich, die „Laterne“ am Ufer und ansonsten absolut nichts zu sehen ist absolut genial.
Naja um 8 gab‘s dann Abendessen und danach wollten wir noch ne Runde Rommé am See spielen, woraus allerdings nichts geworden ist, weil ich die Lampe noch vor dem ersten Kartenmischen vom Fels in den See gestoßen habe und sie fast abgesoffen wäre (wir haben sie dann noch gerettet – Hannah hat mich an den Füßen festgehalten und ich hing Kopf über über dem See) – leider war sie trotzdem kaputt. Naja spitzen Aktion, auf jeden Fall…
Am nächsten Morgen kamen während des Frühstücks mindestens 30 Affen auf die Wiese neben dem Haupthaus und haben sich wahlweise gekabbelt, gejagt, vertragen oder sind einfach nur so durch die Bäume gehüpft. Zu uns haben sie zwar immer einen Sicherheitsabstand gehalten, aber so wirklich gestört hat sie unsere Anwesenheit überhaupt nicht.
Anschließend haben wir noch eine kleine Tour ohne Guide gemacht, bei der wir uns natürlich prompt verlaufen haben. Geregnet hat’s dann auch noch und wir haben uns in einem kleinen Laden untergestellt, in dem schon etwa 10 andere Einheimische saßen und munter Bananenwein und Wodka tranken. Dementsprechend roch es dort auch (Es war übrigens erst 12 Uhr mittags). Naja nachdem wir dort eine halbe Stunde lang festsaßen, haben wir dann doch noch den Aussichtspunkt gefunden, wo wir hin wollten („Top oft he World“). Leider konnte man nicht so viel sehen, da der Regen immer noch im Tal hing.
Naja zurück nach Fort Portal sind wir dann auch wieder mit einem Boda gefahren und zum Glück waren die Straßen diesmal nicht ganz so schlecht wie auf dem Hinweg.

Waschen wollte ich dieses Wochenende eigentlich auch… Naja das mach ich dann wohl morgen oder so :P

Bis demnächst,

Jonas


PS: Hier noch ein paar Bilder für euch:


Das war noch ein halbwegs guter Straßenabschnitt.
Der Typ in rot war unser Guide.


Das Haus am See.


-Nachtbaden-


Die Affen und ich...


"Top of the World" bei Regen

Montag, 2. November 2009

Wieder eine Woche rum...

Guten Tag ihr lieben.

Ich hoffe ihr habt Halloween alle unbeschadet überstanden. Ich hatte diesmal das beste Halloween von allen, weil hier nicht andauernd kleine nervende Kinder vor der Tür stehen und komische Lieder singen. Halloween kennt hier wirklich absolut niemand, was auch ganz gut so ist.

Naja wie auch immer, diese Woche war wieder einiges los, vielleicht diesmal nicht ganz so viel wie sonst, aber ich will euch trotzdem auf den neusten Stand bringen…

Also dann fang ich mal nicht chronologisch an:
Am Samstag war ich in der Stadt und hab mir ein Hemd schneidern lassen. Also eigentlich ist es noch nicht fertig. Ich hab mir den Stoff gekauft (6,000 UGX) und den bei einer Schneiderin abgegeben (4,000 UGX). Die hat dann meine Maße genommen und meinte ich soll nächste Woche Samstag wieder kommen.
Dann bekomme ich dann mein fertiges schwarzes Hemd mit weißen Knöpfen (schwarz war aus) für insgesamt etwa 3,50€ umgerechnet. Mal sehen, wie das dann so aussieht. (Schwarz wollt ich übrigens wegen der Handwäsche haben, da sieht man die Flecken nicht so drauf).
Eine Hose wollt ich eigentlich auch noch haben, aber ich wollte dann doch lieber erst mal gucken, wie das Hemd so aussieht und so wirklich hat der Hosenstoff mir auch nicht zugesagt.

Joa dann haben wir mal wieder unser Haus verschönert. Wir haben nämlich ca. 25 rote Chilischoten (500 UGX – spotten billig) gekauft und die an einem Bindfaden über unserer Matte im Wohnzimmer an die kahle Wand gehangen. Sieht echt ganz cool aus…

Freitag hatte ich frei, weil irgendein Priester bei uns im Ort gestorben ist (Autounfall) und Freitag Beerdigung war. Da sind dann einige Lehrer von meiner Schule hin gepilgert, sodass die Schule für alle ausfiel. Da war dann auch gut was los in der Kirche, als ich da mal vorbei gefahren bin.
Naja jedenfalls mussten Hannah und Ulli trotzdem arbeiten. Also hab ich kurzerhand beschlossen auszuschlafen und dann Hannah auf ihrer Arbeit zu besuchen.
Ich bin also über die gefühlten 20 Hügel in den botanischen Garten gefahren und hab mich dort mit Hannah getroffen, die mittags dann auch Schluss hatte. Sie hat mir den Garten gezeigt, der wirklich ziemlich schön und abwechslungsreich ist, und anschließend sind wir mit Helge und Matt, die (nochmal zur Erinnerung) auch da arbeiten, und Alex (der Freund aus Kampala) essen gegangen. Ich hab mir dann von einem Straßenhändler ein sogenanntes Rollegg gekauft. Das besteht aus zwei Eiern, zwei Chapatis und frischem Gemüse (Kohl, Paprika, Tomate – je nach dem) und hat mega gut geschmeckt. Hatte irgendwie was von Döner, aber auch von Chapati, die ich ja eh echt gerne Esse. Und außerdem hat das Rollegg nur 1,000 UGX gekostet. Sehr geil – nächstes Mal wieder!
(Der Name kommt übrigens daher, weil das Ei mit den Chapatis zu einer Rolle gerollt wird.)

Am Abend (immer noch Freitag) waren Helge, Matt und Alex dann bei uns und haben Bier und Gin mitgebracht, den wir bei einer Runde „Arschloch“ (Kartenspiel) geleert haben.
Danach hatten wir komischerweise noch spontan Lust feiern zu gehen und sind gegen 1 nochmal losgestratzt. Diesmal war der Club auch voller als das letzte Mal, allerdings gab es immer noch die gleiche einheimische Musik auf die Ohren, zu der man nach wie vor nicht Ordentlich tanzen konnte.
Naja halb 5 war ich dann auch irgendwann im Bett.

Samstag waren die meisten von uns dann auch nicht mehr in der Lage größere Sachen zu unternehmen. Hannah und ich (Ulli ist trotzdem früh aufgestanden und los gezottelt) waren dann nur kurz in der Stadt, um mein Hemd schneidern zu lassen, einzukaufen und mal wieder Pizza zu essen. Dabei haben wir erfahren, dass der Italiener, mit dem wir uns übrigens ziemlich gut verstehen, eine Eismaschine aus Italien mitgebracht hat und derzeit Eissorten ausprobiert. Banane hätte wohl am besten geklappt. Ab morgen wolle er dann auch Eis verkaufen – ich weiß, wo ich morgen Nachmittag bin!

Sonntag sind wir dann zum Lake Saka in der Nähe gebodat, weil wir ne Runde baden wollten. Allerdings war das Wasser/Ufer da nicht so bombe, weshalb wir uns nur ans Wasser gelegt und gechillt haben. Irgendwann war mir das aber zu langweilig und ich bin auf den Hügel in der Nähe geklettert, von dem aus man eine Unglaubliche Sicht über das ganze Plateau von Fort Portal hatte. Zufällig war das nämlich der höchste Hügel in der Gegend, was ich beim Aufstieg auch deutlich gemerkt habe.
Man konnte Fort Portal sehen, den Lake, die Rwenzoris, Steves Lodge und viele andere Dinge. Oben saß auch schon einer – ein Einheimischer, mit dem ich noch ein ausführlichen Schnagg über Uganda, dessen Probleme und Deutschland und dessen Probleme gehalten habe.

Joa heute war auch ganz abwechslungsreich. Erst mal habe ich heute versucht den Rasen zu „mähen“. Und zwar mit einer Art Sense, die sich Mpanga nennt. Leider war das mega anstrengend, da das Ding alles andere als scharf war und das Gras auch außerordentlich widerspenstig war. Ergebnis: 1 Stunde hacken, 1ne Blase (mal wieder) und 4-5m2 kurzer Rasen. Die Restlichen 15m2 der Schneise vom Haus bis zum Tor wollte dann der Guard unbedingt machen, der mich die ganze Zeit schon skeptisch beobachtet hat, und hat dafür 30 Minuten gebraucht. Naja – wenn man’s kann…

Leider haben wir auch schon seit gestern Mittag Wasserausfall und unsere Reserven für solche Fälle schon zur Hälfte aufgebraucht. Deshalb hatten wir eben die spitzen Idee, die Waschschüsseln in den Regen zu stellen, und zwar da, wo der Regen vom Dach gelaufen kommt. Ergebnis: 3 halb durchnässte WG-Bewohner, volle Wasserkanister, Wasser für den Abwasch und 3 Klospülungskästen – und das Ganze in weniger als einer halben Stunde. Jaja, der tropische regen hat auch manchmal was Gutes. Wäre es nicht schon dunkel gewesen wären wir auch noch in Badesachen draußen duschen gewesen, aber das war uns dann doch zu kalt (wobei ich das schon gemacht habe vor 1-2 Wochen).

Joa außerdem gab‘s neulich leckeren Tomatensalat mit Bratkartoffeln. Chilipulver gab’s auch dazu, wenn man wollte… Sehr lecker!
Ach ja ganz im Gegenteil hat allerdings der Malariatee geschmeckt, den ich seit letzter Woche trinke. Ich hab nämlich mein Doxy inzwischen abgesetzt und bin auf diesen Tee umgestiegen.
Vorteil: Man muss ihn nur einmal die Woche nehmen. Er ist Pflanzlich. Er hat keine bekannten Nebenwirkungen. Und er soll genauso gut helfen.
Nachteil: Er schmeckt absolut abartig! Es gibt verschiedene Methoden: In kleinen Schlucken über den Tag verteilt trinken, exen oder die Teeblätter mit Joghurt zusammen essen.
Bisher hab ich die zweite Methode angewendet und danach direkt 2 Toast hinterher gegessen. Demnächst will ich mal die Joghurtmethode testen, allerdings ist es schade um den schönen Joghurt.

Joa ansonsten gibt es nicht viel Neues. Die Erde bebt weiterhin munter vor sich hin, Wasser haben wir immer noch nicht und ich trinke nach wie vor mindestens 4 Tassen Tee am Tag.

Macht’s gut alle zusammen…
Euer Lieblingsugander.

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Bilder!

Joa, heute waren wir direkt nochmal bei Steves Kratersee und sind mit dem Kanu and gegenüberliegende Ufer gefahren, wo wir jede Menge Fledermauslöcher gesehen haben. Diesmal waren wir auch besser vorbereitet und haben Pulli, Regenjacke, Wanderschuhe, Taschenlampe, etc. dabei gehabt.
Diesmal habe ich auch mal einige Bilder gemacht, die ich eich nicht vorenthalten will.



Das ist die grandiose Aussicht, von der ich erzählt habe.
(Leider habe ich den einen Bildübergang ein bisschen versaut.)


Die Rwenzoris in der Dämmerung.


Die Holzhütten. (Die in der Mitte ist die Haupthütte)


Und hier habe ich nochmal n Bild von Fort Portals "Innenstadt" ausgegraben...

Liebe Grüße,
Jonas

Dienstag, 27. Oktober 2009

Ein Stück Himmel zum genießen!

Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe tatsächlich den schönsten Platz auf Erden gefunden! Jedenfalls soweit ich diese Erde bisher kennen gelernt habe.

Denn wiedermal bin ich nichtsahnend in ein weiteres unglaubliches Abenteuer hineingeschlittert (das kann man übrigens auch wörtlich nehmen, aber dazu gleich). Manchmal denke ich, dass es eigentlich gar nicht möglich sein kann, so viel in so kurzer Zeit zu erleben.

Wie kam es dazu?
Eigentlich wollten wir nur mir Helge, Matt und einem Freund der beiden aus Kampala den Tag ruhig an einem nahen Kratersee ausklingen lassen (Wir sind nur Ulli und ich, Hannah hatte keine Lust – selber Schuld). Die zwei haben im botanischen Garten einen Briten (Steve) kennen gelernt, der soweit ich das anfangs verstanden habe, ihnen den See empfohlen hat.
Wir haben uns also um 5 getroffen und sind mit 3 Bodas Richtung Kratersee. Natürlich in T-Shirt und Flipflops oder Sandalen.
Das erste was auffiel war, dass die Strecke doch länger war, als erwartet – 12km.
Naja dort angekommen trafen wir auf Steve, dem dort allem Anschein nach eine Hütte gehörte, in der er mit seiner ziemlich attraktiven schwarzen Freundin wohnte. Wir meinten, dass wir zum Schwimmen gekommen wären und er wollte uns herum und zum See führen. Es sah allerdings schon nach Regen aus.
Naja als wir mit Steve um die nächste Ecke bogen sahen wir 9 mehr oder weniger halb bis ganz fertige Holzbungalows mit Reetdach, die auf einem Hügel in einer Reihe standen. Dann sahen wir den See (oder besser gesagt einen Teil davon) und einige Affen in den Bäumen davor sitzen.
Der See lag in einem Krater etwa 70m unter uns und war kristallklar. Der Anblick alleine hätte den langen Weg schon gerechtfertigt. Aber es kam noch besser – viel besser.
So wie es aussah gehörten Steve die Bungalows, denn er war grade dabei eine Luxuslodge zu errichten. Seit über 4 Jahren ist er schon dabei und diesen Dezember soll sie fertig werden.
Er führte uns aber nicht direkt zum See, sondern zu der größten Hütte, die in der Mitte auf dem höchsten Punkt des Hügels stand.
Als wir dann auf deren Terrasse standen, bot sich uns ein unbeschreiblicher Anblick: Unter uns erstreckte sich der Kratersee, der noch viel größer war, als wir zunächst vermutet hatten. Am gegenüber liegenden Ufer ragten Felswände steil nach oben umringt von Urwaldbäumen, in denen sich vermutlich Affen tummelten. Darüber sah man Fort Portal und große Teile des Plateaus auf dem die Stadt lag und dahinter sah man die Ausläufer der Rwenzoris und den von Wolken umgebenen Mount Stanley, den mit 5.109m höchsten Berg Ugandas. Und als ob das noch nicht genug wäre, war die Sonne grade im Begriff hinter den Bergen unter zu gehen. Alles in allem war dies der perfekteste Ort der Welt um hier sein Haus zu bauen und es nie mehr zu verlassen.
In den Felswänden befänden sich angeblich auch noch Fledermaushöhlen, die man mit dem Kanu erreichen konnte (unser Plan für nächstes Wochenende steht damit).
Leider fing es in diesem Moment zu regnen an und wir mussten uns in einer der 8 Wohnhütten unterstellen (Die große Hütte war für Rezeption und Restaurant gedacht).
Irgendwann gegen 6 klarte es dann wieder auf und wir wollten zum See hinunter um zu schwimmen. Der Pfad war leider noch nicht ganz fertig gebaut und sehr steil und nach dem Regen auch ziemlich rutschig. Ich war froh, dass meine Turnschuhe grade dreckig waren und ich deshalb meine Trackingsandalen angezogen hatte. Die anderen hatten mit ihren Flip-Flops weniger Glück. Eine viertel Stunde, viele Abstürze und ein kaputtes Paar Flip-Flops später kamen wir völlig eingesaut und aufgeschrammt unten am See an. Sogleich zogen wir uns um und sprangen in den See, dessen Wasser erstaunlich warm war. Während wir schwammen genossen wir den Sonnenuntergang vollends und waren einfach nur überwältigt von der Schönheit dieses Ortes.
Leider wurde es folglich auch immer dunkler und kälter sodass wir gezwungen waren den Aufstieg im dunkeln zu meistern. An dieser Stelle hörte dann das Paradiesische auf und wir kamen noch dreckiger und lädierter und vor allem durchgefroren wieder bei Steves Haus an. Dieser hatte inzwischen Tee gemacht und wir unterhielten uns noch eine Weile mit ihm. Gegen halb 10 rief seine Freundin dann einen Boda-Fahrer, den sie kannte, der noch zwei Freunde mitbrachte, sodass wir nach Hause kamen.
Der Heimweg war allerdings dann die reinste Qual. Halb nass nachts im T-Shirt Boda zu fahren kann ich wirklich keinem empfehlen. Darüber hinaus war die Straße inzwischen auch schlammig geworden, sodass wir ziemlich oft mit dem Hinterrad wegrutschten. Ein Boda landete sogar im Straßengraben – gottseidank nicht unser.
Jetzt sitze ich hier mit meinen dicken Wandersocken, meiner dicken Daunenjacke, meiner Wolldecke und einer Tasse Tee auf unserer Wohnzimmermatte und freue mich, dass mir wieder warm ist.

Man glaubt manchmal kaum, wie schnell Freude und Leid aufeinander folgen können.
Aber nichtsdestotrotz hat sich dieser Ausflug für mich auf jeden Fall gelohnt und ich werde definitiv demnächst nochmal zu Steves Lodge an den Kratersee fahren und ein Stück Paradies genießen.

Gute Nacht,
Jonas

Montag, 26. Oktober 2009

Ausflug zum Semliki Nationalpark

Und wieder ist ein Wochenende vergangen…
Was soll ich sagen, bisher wurden die Ausflüge immer besser.
Aber der Reihe nach:

Die letzte Woche an sich hat nicht so viel Neues gebracht. So langsam macht sich der Alltag breit, was ich ziemlich deprimierend finde. Deswegen versuche ich ja schon von Anfang an mit diversen Projekten der Eintönigkeit entgegen zu wirken. Neues ist schon als Idee gereift… aber lasst euch überraschen.
Man könnte vielleicht noch erwähnen, dass wir jetzt auch Lauch und Basilikum (zu Pfefferminze, Rosmarin, Thymian, Oregano und so Limonen-Tee) in unser Beet gepflanzt haben. Und Zitronella, das mit Zitronenduft Mücken abhält, haben wir jetzt auch um unser Haus gepflanzt.

Auf Arbeit sind bis heute Examen gewesen, wodurch ich noch weniger zu tun habe, als sonst – gut, dass es Hörbücher gibt. Manchmal setze ich mich dann einfach ins Büro vom Direktor, der meistens nicht da ist, und höre mein Hörbuch, wobei ich auch schon ein, zwei Mal eingenickt bin. Ansonsten habe ich schon zweimal die Examen beaufsichtigt – alleine – 60 Schüler – laute Schüler – die spicken. Naja ich hab mich nur mäßig durchsetzten können. Ich glaube ich bin noch zu viel selber Schüler und daher zu mitleidig, als dass ich anderen spickenden Schülern den Zettel wegnehmen könnte. Naja aber immerhin war’s nochmal wieder eine ganz andere Erfahrung.

Freitag wollten wir eigentlich wieder zu den Belgiern Filmeabend mitmachen (angeblich wurde „Das Leben der Anderen“ gezeigt – auf Englisch), aber da es geregnet hatte, haben wir Lieber bei Helge und Matt, zwei anderen Deutschen Weltwärtslern (nicht vom DED), die mit Hannah zusammen im Botanischen Garten arbeiten, unseren eigenen Filmeabend im trockenen gemacht.

Joa Samstag war dann ein typischer Samstag, wie er im Buche steht: Ausgeschlafen, Gefrühstückt, Wäsche eingeweicht, Einkaufen gewesen, Wäsche gewaschen und aufgehängt, gekocht, und Dr. House geguckt.
Es gab Chapati zum Abendbrot. Das ist eine Mischung aus Pizzateig und Pfannkuchen. Man macht einen teig aus Mehl, Wasser und Salz, rollt ihn aus und brät den dann in Öl. Boah, ich liebe Chapati!

Sonntag haben wir dann eine größere Tour gemacht. Deswegen sind wir auch schon um 9 los und haben uns ein Matatu Richtung Semliki Nationalpark gesucht. Leider waren wir die ersten in dem Matatu, also sind wir noch bis halb 11 durch Fort Portal gefahren, bis es endlich mit 15 Leuten voll war. Dann sind wir Richtung Rwenzori Gebirge gefahren und haben einen nördlichen Ausläufer überquert. Die Straße war echt abenteuerlich! 50km und weiter eineinhalb Stunden später und 800 Höhenmeter weiter unten sind wir dann am Semliki Nationalpark angekommen. Dieser grenzt an den Kongo und liegt in einem Tal.
Unterwegs haben wir übrigens noch einige Leute mehr mitgenommen, sodass wir zwischenzeitlich mit 22 Leuten und 2 Kleinkindern auf den 15 Sitzplätzen „saßen“.
Am Nationalparkgate angekommen, waren wir wiedermal überrascht, dass wir wie so oft die einzigen waren. Wir hatten geglaubt, dass wenigstens an den Nationalparks mehr los sein würde. Naja dafür war es diesmal aber auch ganz schön teuer. Wir mussten 20$ pro Nase und Tag Eintritt und 10$ für die Führung inklusive Guide bezahlen.
Während unserer Privatführung Hannah, der Guide und ich (Ulli war in Kampala) wir dafür aber auch durch den tiefsten Regenwald auf Trampelpfaden gewandert und haben jede Menge verschiedene Affen gesehen. Komische Schmetterline, Vögel und Pflanzen gab es auch zu bewundern. Elefanten und Büffel soll es dort angeblich auch geben, aber alles was wir davon gesehen haben, war ein Büffelfußabdruck. Naja halb so schlimm, die Hauptattraktion waren zwei heißen Quellen, die sich mitten im Urwald befanden. Das waren zwar keine Geysire sondern eher Springbrunnen, aber dafür haben sie trotzdem stark nach Schwefel gerochen und waren knapp über 100°C heiß (Da kam Lengenfeld/Ötztal-Feeling auf, für die, die wissen, was ich meine). Die eine Quelle lag mitten in einem wunderschönen Moorgebiet eingerahmt von Urwald und Bergen, durch dass man über einen Holzsteg gelangen konnte.


Pfad durch den Regenwald


1. heiße Quelle


Moorlandschaft - links hinter der Palme sieht man den Steg und da wo's qualmt ist die 2. heiße Quelle.

Die ganze Tour hat ungefähr 2 Stunden gedauert. Es gäbe auch noch eine für 8 Stunden, aber dafür waren wir schon zu spät dran und außerdem zu unmotiviert. Aber wir wollen vielleicht nochmal irgendwann anders dort übernachten und dann gleich morgens zu dieser Tour aufbrechen. Mal sehen.
Zurück sind wir dann mit einem Pick-up gefahren, der mit geschätzten 20 Leuten auf der Ladefläche auch schon ziemlich überfüllt war. Uns als Mzungus wurde dann prompt angeboten uns vorne zum Fahrer zu setzten, worauf auch bestanden wurde. Das Ganze war uns nämlich etwas unangenehm, weil dafür ein älterer Herr nach hinten geschickt wurde und wir das Mzungu-Bild auch nicht schon wieder bedienen wollten. Außerdem sah die ganze Ladeflächensache nicht besonders sicher aus. Aber als es dann auch noch angefangen hatte zu Regnen und die Menschen auf der Ladefläche mit einer großen Plane versorgt werden mussten, waren wir schon froh, dass wir im trockenen sitzen konnten.

Es ist wirklich nicht immer leicht einen Mittelweg zu finden, wenn es zum einen um die eigene Sicherheit, zum anderen aber auch darum geht, sich nicht als etwas „besseres“ behandeln zu lassen, worauf die Einheimischen aber teilweise bestehen. Da kommt man dann schon mal in den einen oder anderen Gewissenskonflikt.
Das erste Mal ist uns das gleich am ersten Tag in Fort Portal passiert. Wir waren mit Sister Annett (Eine Nonne von Ullis Arbeit – bei ihr waren wir auch schon zum Essen eingeladen) bei einer Jubiläumsfeier des Bischofs von Fort Portal und es gab Buffet. Es standen gefühlte 200 Leute an diesem Buffet an und Sister Annett bestand darauf, dass wir uns ganz dreist vordrängeln und zuerst nehmen. Wir haben natürlich abgelehnt, was aber auch nichts geholfen hat. Da ist jetzt die frage, ob man da jetzt den großen Aufstand anzetteln soll, oder ob man das einfach akzeptieren soll. Vielleicht wird das ja auch von einem erwartet. Wir haben uns für das akzeptieren entschieden, weil wir so wenig wie möglich Aufsehen erregen wollten, was natürlich als Mzungu auch ziemlich unmöglich war. Allein schon mit unserer Anwesenheit haben wir ziemliches Aufsehen erregt. Naja wir mussten uns dann auch noch in die erste Reihe setzten, mit allen möglichen wichtigen Leuten Reden, dem Bischof persönlich gratulieren und wurden beim Essen gefilmt.

Gewöhnen werde ich mich wohl nie an sowas. Inzwischen bin ich nur schon ein bisschen besser darauf vorbereitet. Aber wie sagt man so schön: That’s Uganda!

In diesem Sinne,
Bis bald.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Ein monat und es geht weiter...

Hallo liebe Blogleser!

Man glaubt es kaum, aber heute bin ich schon einen ganzen Monat in Uganda! Eine Woche Kampala und dreieinhalb Wochen Fort Portal.
Irgendwie verging die Zeit doch schneller als erwartet. Aber nichts desto trotz habe ich doch schon jede Menge erlebt!

Was ist denn eigentlich alles so passiert?
Also:
Wir hatten 3 ganze Nächte keinen Strom - einen Tag kein Wasser. Wir haben 2 starke und unzählige kleine Erdbeben er- und überlebt. Eins davon hatte Stärke 5!(http://earthquake.usgs.gov/eqcenter/recenteqsww/Quakes/us2009mxab.php) Wir haben uns ein Kräuterbeet angelegt. Ich habe mein erstes eigenes Regal gebaut. Ich habe zum ersten Mal mit Hand gewaschen bzw. zum ersten Mal überhaupt selbst gewaschen. Ich habe Examen korrigiert und 2 Unterrichtsstunden selbst geleitet – eine davon mit 30 Schülern. Ich musste mindestens 20 Mal erklären, wie man einen Text in Word markiert. Ich habe auf Arbeit ganze zweieinhalb Hörbücher durchgehört. Ich war zweimal in Kampala. Und bin zweimal mit dem Link-Bus gefahren. Ich bin ziemlich viel Boda gefahren - einmal mit vier Leuten auf einem Boda! Wir haben 2 Ausflüge gemacht. Ich habe Affen gesehen. Ich bin in einem Kratersee geschwommen. Ich habe mal wieder Tropfsteine gesehen. Ich stand hinter einem Wasserfall. Wir haben 427 Fotos und Videos gemacht. Ich habe 13 Blogeinträge geschrieben. Ich habe mein Handy entsperren lassen und eine ugandische SIM-Karte gekauft. Wir waren am 3.10. bei der Party der deutschen Botschaft im Sheraton Hotel, Kampala. Ich habe mir Campari gekauft und die Flasche schon halb geleert. Ich habe viel über Preise verhandelt. Ich war joggen. Ich habe die Sonne in Zenit stehen sehen. Ich habe einheimisches Essen probiert. Ich habe ein Bankkonto eröffnet. Wir haben jede Menge mit Hand abgewaschen und abgetrocknet. Ich habe mich daran gewöhnt kalt zu duschen. Ich habe jeden Tag mindestens 4 Tassen Tee getrunken. Ich habe ziemlich viel Wasser gefiltert. Wir waren auf dem Markt. Wir haben eine Matratze gekauft. Ich bin Matatu gefahren. Ich habe unendlich viele Insekten erschlagen. Ich habe einen leichten Sonnenbrand auf den Unterarmen gehabt. Wir haben uns Internet zu Hause organisiert. Ich habe mit Deutschland geskyped. Ich hatte noch keine merkwürdige Krankheit – noch nicht mal den angeblich so üblichen Anfangsdurchfall. Ich habe ganz andere Sterne am Himmel stehen sehen und die Milchstraße so deutlich, wie noch nie zuvor. Wir haben Großputz gemacht. Ich war zweimal Pizza essen. Wir waren bei dem freitäglichen Filmeabend. Wir waren im Gottesdienst auf Rutooro. Wir haben ab und zu gegenüber bei den einheimischen Straßenhändlern eingekauft. Wir haben jede Menge Fruchtsäfte und Milchshakes mit unserem Mixer gemacht. Wir hatten Besuch von Richard aus Arua. Wir haben uns Fahrräder gekauft und sind jede Menge damit gefahren. Ich habe einen Petname bekommen. Ich habe frittierte Ameisen gegessen. Wir haben Passionjuice gemacht. Wir haben Spaghetti, Pfannkuchen und Rührei gemacht. Wir haben einheimisches Bier getrunken. Wir haben 10 Folgen Dr. House geguckt. Wir haben eine Ameisenarmee zurückgedrängt. Mein Klo wurde repariert und es kommt auch kein Wasser mehr aus der Decke. Wir waren bei Sister Annett, einer Nonne, zum Essen eingeladen. Wir waren im „besten Nightclub upcountry“. Ich habe Marabus gesehen. Ich habe immer noch kein Rutooro gelernt. Wir haben Tütensuppen gegessen. Ich habe Ananas-Marmelade gegessen.

Joa das war so das gröbste. Ich hoffe, der nächste Monat wird genauso aufregend und der Alltag macht sich nicht allzu schnell breit.
Bis demnächst, Jonas.

Sonntag, 18. Oktober 2009

Hier nochmal wieder einige Fotos zur besseren Veranschaulichung...;)


Das Beet nach Umpflügen und erster baulicher Abgrenzung des Kräuterbeetes.


Das fertige Kräuterbeet im einzelnen. (Auf den großen Stein in der Mitte haben wir dann noch die namen der Kräuter geschrieben)


Der Wasserfall der Amabeere Caves (unser Guide im Vordergrund)


-kein Kommentar-


Und hier nochmal ein Bild von unserer Matte und Internetmodem (das Telefon).

Von Essen, Arbeit, Beeten und Höhlen...

Hallo mal wieder aus dem sonnig warmen Uganda!

Ich hab gehört bei euch in Deutschland kommen so langsam aber sicher die Minusgrade… Mein herzliches Beileid. Neulich bekam ich hier als Antwort, als ich erzählt habe, dass bei uns im Winter die Temperaturen teilweise unter null Grad sind: „Oh! I wouldn’t survive there.“ Dazu sei gesagt, dass man hier ständig gefragt wird, ob es einem in Fort Portal nicht zu kalt sei, weil es hier grade in der Regenzeit für die Einheimischen vergleichsweise kalt ist. So sieht man hier beispielsweise Boda-Fahrer mit Handschuhen und Wollmützenstände auf dem Markt, obwohl die kälteste Temperatur, die ich hier bisher erlebt habe gefühlte 15°C war (wir haben kein Thermometer). Naja…

Was gibt es neues?
Zunächst einmal habe ich mich wiedermal kulinarisch weiterentwickelt. Ich habe nämlich diese Woche Zuckerrohr pur gegessen. Das Zeug sieht von außen so aus, wie man sich Zuckerrohr eben so vorstellt – wie dicker Bambus – nur etwas rötlich. Das ganze muss man dann schälen, wobei man vielleicht eher sagen sollte, die Schale mit dem Taschenmesser wegschnitzen, weil das Ganze hart wie Holz ist. In der Mitte kommt dann weißliches Holz zum Vorschein. Davon schneidet man sich dann wiederum ein kleines Stück ab und kaut drauf herum. Die ersten 2 bis 3 Bissen sind sehr saftig süß, allerdings hat man nach einer Weile das Gefühl auf altem Holz herumzukauen, weshalb man den Rest dann ausspuckt. Alles in allem eine ziemlich merkwürdige Sache, die aber (wenigstens die ersten Bisse) ziemlich gut schmeckt.
Joa dann habe ich diese Woche meine deutschen Kochkünste ausgepackt und auf unserem provisorischen Gaskocher Rührei mit Zwiebeln und Tomaten sowie Pfannkuchen gemacht.
Zudem wissen wir jetzt auch wie man den Passionjuice (Maracujasaft), den es überall zu kaufen gibt, selber macht und haben dies auch prompt ausprobiert. Ergebnis: sehr gut!

Auf Arbeit läuft auch alles zunehmend besser. Ich durfte neulich die geschriebenen Examen korrigieren, was mal eine ganz neue, ziemlich verantwortungsvolle, Aufgabe war. Außerdem konnte ich Freitag endlich mal alleine unterrichten, weil die Lehrerin krank war. Ich stand also vor 30 Schülern, die sich um ganze 6 funktionierende PCs scharrten und versuchte ihnen zum Beispiel beizubringen, wie man Texte in Word fett, kursiv und unterstrichen aussehen lässt. Zuerst dachte ich zwar „Oh mein Gott, so viele und so laut“ aber mit der Zeit hatte ich die Sache ganz gut unter Kontrolle.
Die Langeweile während der Arbeit habe ich inzwischen auch einigermaßen im Griff, denn in jeder unfreiwilligen Pause höre ich jetzt Hörbücher mit meinem iPod, wobei ich eine 23GB große Sammlung zur Auswahl habe (ich habe ja Gott sei Dank vorgesorgt).

Dieses Wochenende habe ich übrigens auch wieder viel erlebt und erledigt. Zum einen habe ich es jetzt endlich mal geschafft, mein Bad richtig zu putzen, sodass ich mir jetzt nicht mehr die ganzen toten Insekten auf der Fensterbank angucken muss.
Außerdem haben wir uns jetzt ein Kräuter- und Gemüsebeet im Garten angelegt, wobei das Gemüse allerdings noch fehlt. Das ganze sieht aber auch jetzt schon ganz nett aus, was vielleicht auch an der vielen Arbeit liegt, die es gekostet hat, die Wiese umzugraben.
Naja ein Ausflug darf natürlich auch an keinem Wochenende fehlen. Deshalb sind wir heute mal zu den Amabeere Caves 8km westlich von Fort Portal gefahren. Das waren letztendlich zwar keine richtigen Höhlen, sondern nur so Nischen im Fels – quasi Boofen mit Tropfsteinen, für die die wissen, was ich meine, aber es war trotzdem ganz interessant. Außerdem gab es da noch einen ziemlich coolen Wasserfall, hinter dem man langlaufen konnte. Leider hat die ganze Tour nur etwa eine halbe Stunde gedauert. Dafür hatten wir eine Privatführung.

An dieser Stelle kann man vielleicht eh nochmal erwähnen, dass Tourismus hier eher wenig vorhanden ist.
Die kleineren Sehenswürdigkeiten, wie Nkuruba Lake und Amabeere Caves sind meist ziemlich menschenleer. Wir waren heute zum Beispiel die ersten, die bei den Höhlen waren, obwohl es schon Mittag und Sonntag war.
Ich schätze mal, dass sich die wenigen Touristen, die nach Uganda kommen, eher an den großen Attraktionen wie Queen-Elizabeth-Nationalpark oder Kibale-Forest häufen. Bisher haben wir auch erst zwei Touristengruppen in Fort Portal gesehen. Eine letztes Wochenende im Nightclub und die andere heute beim Italiener. Dabei fällt auf, dass diese sich wirklich extrem wie Touristen verhalten und dick den reichen Mzungu raushängen lassen. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Ugander ein verzerrtes Bild von uns Weißen bekommen.

Naja soweit so gut.
Das war’s von mir, bis demnächst.
Jonas

PS: Happy Birthday Mama!

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Fotos!!!

Moin Leute.
ich hab über ne Stunde Bilder hochgeladen und dabei mit den Mädels n Film geguckt ("Schräger als Fiktion" - sehr geiler Film!!).

Also die Umfrage ging übrigens diesmal folgendermaßen aus:

WG Foto: 6
Waschtag: 5
Kratersee: 5
Marabu: 4
Affen: 4
Markt: 3
Ndere: 2
Fahrrad: 1
Matatu: 1

Die Spietzenreiter hab ich jetzt einfach mal hochgeladen und außerdem noch den ein oder anderen Sonderwunsch ;)


Das ist unsere spitzen WG, als wir bei der Ndere Gruppe in Kampala waren.
Links ist Ulli, Hannah in der mitte und ich rechts.
(@Kristina: reicht dir das als aktuelles Foto von mir?)


Soo das bin ich bei meiner Hand-Wasch-Premiere. Hinten links sieht man übrigens unser Plumsklo, das aber niemand benutzt :P
(nicht von meinem komischen Blick verunsichern lassen, n besseres Foto hab ich nicht)


Das ist der Nkuruba Kratersee im Panorama.
Der ist angeblich bilharziosefrei (wir werden es ja merken) und die Temperatur war auch sehr angenehm. Vielleicht fahren wir ja demnächst öffter dahin...


Dort hab ich auch die ersten Affen in freier Wildbahn gesehen...


hier das Video dazu :)


Ja das sind die "Riesentauben" - Marabus genannt. Die stochern halt genau wir unsere tauben im Müll rum, sind aber manchmal gute 1,50 groß.


Dann hätt ich hier nochn Bild von einem gewürzstand auf dem Markt (Hannah hat auch noch n anderes gutes marktbild, das wollte ich jetzt nicht auch noch hochladen)


Und zu guter letzt ist hier noch mein neues cooles Fahrrad. Leider suche ich schon seit 2 Tagen das Werkzeug, was ich mir extra gekauft habe und fahre deshalb immernoch mit losem Rad durch die Gegend.

Joa ich glaub noch ne Umfrage brauch ich jetzt erstmal nicht zu starten.
Wenn ihr noch Bilder sehen wollt einfach melden...

Ansonsten kann ich nur nochmal auf Hannahs und Davids Blog hinweisen, wo ihr auch nochmal andere Bilder und Berichte seht.

Ansonsten wars das von mir...
Macht's gut,
Jonas